Welsh Open 2018

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Ende August/Anfang September bedeutet für mich seit 11 Jahren Welsh Open Zeit, so auch dieses Jahr. Anders als sonst war das Welsh Open nicht meine letzte Eurotour des Jahres sondern die Erste… Das Vertrauen in meine F3F Fähigkeiten war nach der verpatzten (oder sollte ich schreiben abgeschmierten SM) nicht gerade auf dem Höchststand und die WM steht praktisch vor der Tür. So war mein allgemeiner Gemütszustand vor der Reise nach England nicht ganz so relaxed wie in den vergangenen Jahren.

Um möglichst viel ‚Airtime‘ zu bekommen stieg ich am Donnerstag in den ersten Swiss Flieger welcher nach Heathrow flog. Im Bauch des Airbus wurde meine mit 2 Freestyler 5 und einem Freestyler 3 gefüllte Sportube sicher (wenn auch teuer  – Swiss hat beim Sportgepäck aufgeschlagen 🙁 ) transportiert. Nach Ankunft in London sofort Mietauto übernommen und ab nach Wales. Musste ja noch einen der 5er einfliegen…

Es kam anders als geplant. Das Wetter war zwar sonnig und warm, der Wind fehlte aber mehr oder weniger komplett. Es gab etwas Alula Action aber das war’s dann auch schon. Für den eigentlichen Wettbewerb von Freitag bis Sonntag war etwas mehr Wind aus Richtung Süd bis Südost angesagt, so dass Hoffnung bestand einen Wettbewerb durchführen zu können.

Tag 1 – Far end of the Crest & Back of the Wrecker (El Bastardo)

Mit Süd- bis Südostwind ist es so eine Sache am Welsh Open. Einerseits ist es nie konstant, d.h. der Wind ist entweder dabei von Ost auf Süd oder von Süd auf Ost zu drehen, andererseits liegen die 2 Hänge (Far end of the Crest und Back of the Wrecker) eine gute halbe Stunde Fussmarsch auseinander. So standen wir am Pilots Briefing und die Windmühlen zeigten klar auf Far end of the Crest (langer Fussmarsch) im Wissen, dass der Wind wohl während des Tages auf mehr Süd drehen wird. Der CD (Kevin Newton) entschied aber schnell, dass wir den Fussmarsch auf uns nehmen und den Kurs an der Crest aufbauen. Ca. 1h später konnte es dann losgehen – zumindest für die Meisten. Vic Eldridge schleppte einen Flieger (und nur einen) mit toter Batterie an den Hang und Clayton Landels Sender liess sich nach einem Software Update nicht mehr mit dem Empfänger binden (schlechte Planung). Alan Elliot hatte das Vergnügen das Welsh Open 2018 zu eröffnen. Ich war als 33er an der Reihe und flog in dieser Runde (Freestyler 3) meine Beste Zeit des ganzen Wettbewerbes und auch die Beste individuelle Rundenplatzierung (2). Eine 2te Runde wurde auch noch geflogen, dann drehte der Wind definitiv zu stark nach Süd, und es begann der lange Marsch zurück (Vic verpasste die ersten 2 Runden, war aber exakt auf das Briefing an welchem der Hangwechsel entschieden wurde mit voller Batterie zurück). Erwähnenswert ist noch, dass zu diesem Zeitpunkt bereits 5 Flieger das Zeitliche gesegnet hatten (1 Mal Ausfall, 4 Mal schlicht crash)…

Eine weitere Stunde später war am Back of the Wrecker dann wieder alles bereit und Allan durfte erneut ran. Die herausragenden Qualitäten des Back of the Wrecker sind eine hohen thermische Varianz sowie 0 (Null) Aussenlandemöglichkeiten. Die 2te Qualität hatte zum Glück keinen negativen Einfluss, Erstere sorgte aber durchaus für Freude und Frust. Bei mir persönlich lag es aber nicht zwingend an der Luft (die war so so la la) sondern an der mangelnden Routine im Abschätzen der Länge. Diverse (3) Semi-Cuts verhinderten bessere Zeiten. Nach 2 Runden (total 4 an diesem ersten Tag) war dann Schluss (last Round in Progress 17.30). Die Bedingungen erlaubten es mir jedoch noch meinen Freestyler 5 kurz einzufliegen. Ein paar Klicks Tief, Reduktion des Seitenruderauschlags und etwas mehr Tiefe beimischen im Butterfly waren noch nötig, dann flog das Ding ganz passabel – so passabel, dass ich mich entschloss den Freestyler am Tag 2 einzusetzen. Ach ja zu diesem Zeitpunkt war der ‚Body Count‘ auf 8 angewachsen.

Tag 2 – Back of the Wrecker

Long Story short, wir konnten 6 Runden fliegen und die Bedingungen waren – dank Bewölkung – relative fair, d.h. die ganz grossen Unterschiede in der Luft blieben aus. Selber war ich relativ zufrieden mit dem was ich gezeigt habe. Zwar hatte ich noch einen Semi-Cut, aber ansonsten flog ich ganz passabel in ganz passabler Luft, sodass ich am Ende des Tages auf Rang 4 klassiert war und mit 300 Punkten Rückstand auf den Leader Joel West auch nach vorne noch etwas drin lag. Auf der Crash-Seite war es relativ ruhig an diesem Tag (1) und auch Aleix Ingles der am Vortag 3 Mal am Stück crash-te hatte keine weiteren Verluste mehr zu verzeichnen (der Shinto wurde über Nacht wieder zusammengeflickt). Am Abend ging es dann zum bald traditionellen Curryessen und nach einem Schlummi (G&T) im Railway ab ins Bett – man hat ja Ambitionen….

Tag 3 – Back of the Wrecker….. again

3er Tag,3er Flieger im Einsatz. Ich weiss, dies ist eigentlich nicht das was im Buch ‚Erfolgreich F3F fliegen‘ steht, aber ich wollte an diesem Wettbewerb 3 der 4 Modelle testen welche ich nach Rügen mitnehmen will. Ich habe es mir auch an allen 3 Tagen verkniffen irgendwelche Abschwünge zu fliegen, obwohl diese gerade am Back of the Wrecker bei den herrschenden Bedingungen (ca. 7 – 9 m/Sek) durchaus eine gute Alternative sind (e.g. Joel, Peter Gunning und teilweise John Philipps).

An diesem 4ten Tag zeigte sich der Hang von seiner schlimmsten Seite. Unterschiede von bis zu 20 Sekunden zwischen der Besten und der schlechtesten (oder der schlechtesten Zeit eines guten Piloten) waren eher die Normalität als die Ausnahme. Auch das Fliegen einer durchschnittlichen Zeit wurde in allen 4 Sonntagsrunden mit einem Abstand von mindestens 10 Sekunden ‚honoriert‘.

Gewonnen hat am Schluss Joel West vor Mark Treble und John Philipps. Die Teamwertung ging – mit relativ grossem Abstand – an Mickey’s Massive (West/Gunning/Bertschi), so dass ich eine weitere Miner’s Lamp meiner Sammlung hinzufügen konnte. Fastest Time of the Comp hatte Steward Wallace, notabene mit meinem alten Radical Pro (d.h. mit dem Radical Pro welchen ich vor weiss nicht mehr wievielen Jahren von Res geposchtet hatte – hätte das Ding wohl besser nicht verkauft 🙂 )

Die meistgeflogenen Flieger waren irgendwelche Freestyler und Pitbull Nummern. Der Shinto scheint schon wieder zu verschwinden (2). Ansonsten praktisch die ganze Baudis Palette (Ceres, Jedi, Fosa) ein oder 2 Striborg, Radical Jazz, Device, Quantum (zum ersten Mal so einen gesehen), Toxic, Matrix und sogar noch ein paar alte Needle 124.

Sometime you win, sometime you loose. Ich flog – meine eigene Meinung – wirklich gut an diesem Sonntag. Keine Cuts, aber trotzdem relativ kurz, keine wilden Manöver zwischen den Wenden, ein ganz passabler Kurvenstil und ev. etwas zu schwer. Es war aber einfach nichts in der Luft was eine ansprechende Zeit ermöglicht hätte. So viel ich in der Endabrechnung auf Rang 7 zurück, was schade ist aber keinen Einfluss darauf hat, dass ich einerseits ein wirklich cooles Wochenende bei den Kollegen in UK hatte und andererseits mein Vertrauen in meine F3F Künste (siehe SM) wieder zurückgewinnen konnte.

 

Alle Fotos in diesem Bericht bei Daniel Schneider geklaut 🙂

Sämtliche seine Fotos sind unter diesem Link ersichtlich

Die Fotos von Mike Shellim hier

Alle Resultate auf F3XVault

 

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