Champ of Champions 2014

    

   

Auf Einladung der GBSRA (Great Britain Slope Racing Association) durfte ich am Wochenende vom 22./23. März 2014 am Champion of Champions Race mitfliegen. Das CoC ist das grosse Finale der Britischen Winterligen (Scotland, North England, Midlands, South England & Wales) für welches die jeweils 5 besten Piloten der einzelnen Liga qualifiziert sind. Im Wort Qualifiziert liegt die (kleine) Tragödie. Zwar war ich eingeladen mitzufliegen aber da ich nicht qualifizert war, war der Deal von Beginn weg, dass ich nicht offizell klassiert werde (das Selbe galt auch für den 2ten Kontinentaleuropäischen Gast Daniel Schneider).

Da Mittmachen bekanntlich vor der Trophäe kommt – und ich primär in der Hoffung nach England reiste viele Runden zu fliegen und die Finger andersweitig als nur mit Windelwechseln gelenkig zu halten – war (und ist) die Abmachung kein Problem für mich.

So trafen sich 22 Piloten um 8.30 auf dem Parkplatz bei der T-Junction auf dem Bwlch. Der Wind ging schon recht anständig auf West sodass wir zügig (wobei das englische Zügig etwas anders ist als z.B. das germanische Zügig) zum ‚Westerly‘ Hang fuhren um den Kurs aufzustellen und die Flieger parat zu machen. Als dann die ganze Fuhre vor Ort war (der Weg ist sehr schlecht und die englischen Sommerpneus haben z.T. nicht sehr viel Grip) wurden wir für ca. 45 Minuten abwechselnd mit Graupel, Schnee, Nebel oder Regen beglückt. Um 11.30 hatte sich die Feuchtigkeit grösstenteils stabilisiert, der Wind bis auf ca. 15- 19 m/Sek aufgefrischt und nach dem Briefing konnte es losgehen.

Und wie es losging. Paul Garnett flog umittelbar vor mir mit seiner Needle 124″ eine 29er Zeit. Ich hätte auch 29er Bedingungen gehabt, habe es aber in der letzten Wende etwas vergeigt (d.h. Nachdrücken bis Hupe) sodass es ’nur‘ zu einer 30.61 gereicht hat. Die Runde war so schnell, dass nicht einmal diese 30.61 für den 2ten Rundenplatz gereicht hat (Richard Bago 30.13)! Bis 17.00 flogen wir dann – der guten Disziplin und den schnellen Bedingungen sei Dank – 8 Runden. Alles in allem wurden in diesen 8 Runden 100 Sub40er geflogen! Mit mir und meinem Radical Pro war ich am Ende des Tage sehr zufrieden. Ich gewann 2 Runden, meine langsamste Zeit war 37.91 und im inoffiziellen Klassement war ich auf Platz 3. Die offizielle Rangliste nach Tag 1 (mit einem Streicher) war:

1. Paul Garnett
2. Mark Redsell
3. Martin Newnham

Am Samstag Abend stand Curry und Bier im ’schönen‘ Bridgend auf dem Programm. Wer noch nie in Bridgend im Ausgang war, sollte dies irgendeinmal im Leben nachholen. Die Erfahrung ist……. intressant. Da wir aber alle älter werden und in der Rangliste alles sehr eng war, überliessen wir den exzessiven Alkohol Genuss den ‚Locals‘ & ‚Localinnen‘ (wie gesagt intressant).

Sonntag selber Treffpunkt anderer Hang. Der Wind drehte auf Nordwest, sodass auf der Ice-Cream Slope (heisst so, weil man von dort den Ice-Cream Van auf dem Parkplatz sieht) geflogen wurde. Dieser Hang lässt sehr schnelle Zeiten zu, kann aber die weniger Glücklichen auch mit unglaublicher ‚Sch#@ssluft‘ beelenden. Ich wollte die Gelegenheit nutzten – es geht ja für mich um nichts – und an diesem Tag meinen Freestyler 4.3 endlich unter Wettbewerbsbedingungen einsetzten.

Bei Wind zwischen 11 und 16 m/Sek durfte ich als 6er Pilot an den Start. John Philipps hatte bereits eine 37er Zeit hingelegt. Pumpen war ok, aber in der Strecke kam der FS nicht so recht auf Touren und auch die Wenden liessen etwas an ‚knackigkeit‘ vermissen. Am Ende musste ich mir (so dachte ich zumindest unmittelbar nach dem Flug) eine 42er Zeit notieren lassen. War der Wechsel zum FS wirklich richtig? Der Schaden hielt sich jedoch in Grenzen, da JP’s Zeit in dieser Runde nicht mehr unterboten wurde. Runde 2 bescherte mir und meinem neuen ‚Spielzeug‘ etwas bessere Bedingungen und ich beendete die Runde auf Platz 4 mit einer 37.xx Zeit. Fliegen heisst landen und dies war – für alle – nicht ganz einfach. Naja nach 2 Runden musste ich das Experiment Freestyler infolge eines ausgebrochenen Flügelzentrierstiftes abbrechen und zurück auf den Radical wechseln. Alles in allem wurden auch an diesem Tag nochmals 8 Runden geflogen wobei 7 von den Bedingungen recht ausgeglichen waren. Einzig in der letzten Runde waren die später startenden Piloten infolge abnehmendem Wind etwas benachteiligt. Es war nicht mehr ganz so schnell (schnellste Zeit des Tages von Simon Thornton mit 31.38) aber wiederum wurden 40 Sub40ies geflogen (6 für mich :-)).

Nach 16 Runden (mit 2 Streichresultaten) präsentierte sich die Rangliste wie folgt:

1. Mark Redsell (North WL) / Freestyler 4
2. Martin Newnham (Welsh WL) / Freestyler 4
3. Simon Thornton (South WL) / Freestyler 4
4. Joel West (Welsh WL) / Freestyler 4 & Freestyler 3
5. Pete Gunning (Scotland) / Freestyler 4 / Stinger

Mark, Martin und Simon präsentierten sich schon in einer sehr guten Frühform und sie werden sicher noch weiter trainieren um UK bestmöglich an der diesjährigen F3F WM zu vertreten.

Resumé für mich.
Ich reiste nach England um möglichst viel zu fliegen –> check, 16 Runden an 2 Tagen sind kaum zu überbieten
Ein paar Tage weg vom Windelwechseln –> check (wobei ich mich sehr auf Emilie gefreut habe)
Bier und Curry mit Kollegen –> check, war sehr lustig
Meine persönliche Statistik gegenüber meinem Team-Mate Joel verbessern –> check

Stefan

….wie gesagt, offiziell wurde ich nicht klassiert. Inoffiziell hatte ich in der Endabrechnung 84.47 Punkte mehr als Mark Redsell  –> check

Fotos: https://plus.google.com/photos/112418748695852871781/albums/5995855710926109761

 

 

    

   

Comments (2)

  1. GRATULATION dem inoffiziellen Sieger! Einfach cool gemacht Stefan!

    PS: Danke für den Bericht, erlaube mir den Beitrag mit einem deiner Bilder aufzuhübschen.

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