F3F FAI Lemoncello Cup 2015, Col de Tende (F)

    

   

Limoncello Cup 2015, F3F am Col de Tende

Auf der Startliste standen fünf Swiss Pilots um in den Bergen zwischen Italien und Frankreich ihr F3F-Können zu messen.
Der Col de Tende oder Colli di Tenda ist ein Übergang über die Alpen zwischen Italien und Frankreich in der Region Piemont (I) und Provence-Alpes-Côte d’Azur (F).
Markus buchte für Team DUBAI standesgemäss einem **** Grand Hotel in Limone (I) um einen möglichst angenehmen Aufenthalt sicherzustellen, für einen *Bergprimaten doch etwas ungewöhndlich.

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Colli di Tenda

Die Fahrt am Vortag des Wettbewerbs nach Limone verlief problemlos und es schien einem schon fast als ob man vor der „Haustür“ einen Eurotourwettbewerb besucht. Am Mittag kurz eingecheckt im Grand Hotel und dann hoch zum ca.1900 müM Colli di Tende.

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Col de Tende

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Pierre mit Shinto

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Pierre Rondel

Ein herrliches Bergpanorama, tolles Wetter mit Wind, Anfahrtsmöglichkeit bis zum Spot und eine interessante Bergkante sorgten schonmal für gute Grundstimung. 🙂 Unsere Freunde von Team Engelberg waren auch schon da und mit deutschen und französischen Kollegen schon fleissig am Kante rocken. Der Wind stand gerade drauf und es schien erstmal als ob der Kurs nicht besonders schwierig ist. Doch der Eindruck täuscht, Höhenluft und die sporadischen Böen an der linken Wende überraschten fast Jeden. Ich durfte zur Linken nach wenigen Strecken schonmal einen heftigen Abriss erleben welcher glücklicherweise vom Hang weg ausflog. Nach einigen Trainigsrunden war es dann soweit, das A-Modell von Markus knallte nach einem Abriss in den Felsen.

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freies Taining

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*der Bergprimate am Werk

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die Schwaben

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Drops 277

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perfektes Bergwetter

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Siggi mit Freestyler

Der steile Abhang lies Markus in kürze zu einem *Bergprimaten (*siehe Fotos) mutieren. Geschickt kraxelte der Mutant im Abhang rum und brachte nach kurzer Zeit die abgestürzte Beute hoch und präsentierte diese stolz vor den anwesenden Pros. Der Schaden hielt sich zwar in Grenzen (hat er gut gebaut der DUBAI), Verbinder und Abziehschnautze futsch, doch das A-Modell war für den kommenden Wettbewerb nicht mehr verfügbar. Mit etwas Anpassung der Settings und Fluglinie hofften wir dann die Abrissgefahr zu bannen. Die Wettbewerbstage forderten an der linken Wende noch viele weitere Opfer. Geflogen wurde dann bis in den Abend hinein.

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is futsch

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die Pros

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beachclub

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dä SportsMaa

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Siggi Schedel

Gegen 21 Uhr traffen sich vier Swiss Pilots (Reto übernachtete auf dem Berg) und Siggi in Limone um allerlei italienische Spezialitäten zu verputzen, LECKER!

Tag 1
Die Rennleitung empfing uns auf dem Berg mit Café und Croissant, briefte und startete den Wettbewerb kurz nach 10 Uhr. Das Wetter war perfekt, Wind stand genau auf die Kante. Rick (NL) durfte den Wettbewerb starten.
Die Bedingugnen waren Anfangs noch etwas schwankend und wurden zusehens stärker. Ab Runde 3 gings dann ziehmlich gleichmässig zur Sache. Um vorne dabei zu sein brauchte man 35, 36-iger Zeiten. Markus flog mit seinem Radical Jazz sehr ausgeglichen, traf eine gute Linie und flog schnell, was ihm am Ende das Tages Platz 1 bescherte. Reto wollte es in der ersten Runde wissen und lies es gleich krachen, leider nicht bei der Zeit, sein Modell krachte in den felsigen Hang, zero Point. Ab Runde 2 machte er es dann erheblich besser und flog auch schnelle Zeiten. Eberhard flog Anfangs ebenfalls gute Zeiten musste aber leider einen Landeschaden hinnehmen und seinen neuen Stinger repen.F3F_Tende2015 014
Martin Kopp und ich eierten noch etwas rum oder flogen zu lang oder zu wenig agressiv. Nach ein paar Runden war bei meinem Modell der V-Leitwerksverbinder durch und nach einem Modellwechsel erreichte ich dann auch mal eine 37.XX. Die letzen zwei Runden des Tages zeigten ein deutlich abnehmende Leistung des Wetters an der Kante. So konnten die Letzten der Runde niemals an Zeiten des ersten Blocks des Starterfelds herankommen.
11 Runden! am ersten Tag sprechen für sich, ein granioser Auftakt an diesem Wettbewerb. Verlierer des Tages war Siggi, er hatte mit technischen Problemen und Materialverlust zu kämpfen. Sieger des Tages wurde Markus Meissner, er überraschte wohl einige Favoriten mit seiner Leistung.

Tag 2
Nach 10 Uhr gings auf zur Runde 12, die Bedinungen waren noch schwach. Meine Strategie, so nahe wie möglich über der Kante zu fliegen, wurde (zu recht) mit einem Penalti geahndet. Die ersten zwei Runden zeigten dann wieder wie am Vorabend eine starke Leistungsänderung im Wetter, diesmal von schwach in Richtung gut. Der zweite Renntag brachte sichtbar variablere Verhältnisse, Ausreisser in den Zeiten zeigten dies deutlich an. So gab es ganz gute, so um die tiefen 30, bis schlechte gegen 60-iger Zeiten. Einige bekamen auch mal richtig miese Luft ab. Reto’s 2-te Viper versenkte sich leider in den Felsen. Er hatte sie vor dem Start auf Freiflug geschaltet (Power off). Nicht nur Reto hatte Pech, so gab es wieder einige Opfer wie an Tag 1 an der linken Wende.F3F_Tende2015 030F3F_Tende2015 007F3F_Tende2015 004
Runde 7 wurde gestartet dann aber abrupt durch einen Windwechsel gestoppt. Der Wind drehte schlagartig von Süd auf Nord und zog nun die Hänge runter. Ich selber war zu diesem Zeitpunkt am Warteschleife fliegen um bald freien Raum für die Landung zu erhalten. Plötzlich spühlte es meinen Flieger ins Tal. Nach erfolgloser Thermiksuche musste ich dann -300 Meter weiter unten mir einen der spärlichen Aussenlandemöglichkeiten suchen. Zum Glück konnte ich den Flieger noch auf Sicht landen. Der Sportsmaa Martin Kopp wollte noch etwas körperliche Ertüchtigung und holte mir den Flieger aus dem Tal hoch. DANKE Martin!!! Phillipe Lanes hatte weniger Glück und musste seinen Shinto in einer baumreichen Zone absetzen. Die Bergungsaktion war somit auch deutlich schwieriger und dauerte auch entsprechen länger. Die Runde wurde unterbrochen und um 16:15 komplett gestrichen. Ein Wechsel auf den Nordhang hätte wohl zuviel Zeit in Anspruch genommen um noch eine Runde zu fliegen. Somit war mit fliegen an diesem Tag erstmal Schluss.
Mit Können und etwas Wetterglück kämpfte sich Sebastiene Lanes an Markus vorbei. Pierre Rondel und Matthieu Mervelt waren nach Tag 2 dem *Bergprimaten hart auf den Fersen. Markus hatte an diesem Tag vor allem gegen die mässigen Bedinungen anzukämpfen, konnte sich aber dennoch auf Platz 2 halten. Aufsteiger des Tages war definitiv Siggi, er konnte sich vom letzten auf den Platz 8 vorarbeiten! RESPEKT!
Am Abend fuhren wird dann noch zum Bankett in Tende wo wir bei gutem Essen und Trinken einen geselligen Abend mit allerlei europäischen F3F Kollegen genossen.

Tag 3
Der letzte Tag brachte wieder gutes Wetter und wir durften noch weitere 8! Runden fliegen. Auf den vorderen Rängen wurde abermals hart um die Podestplätze gekämpft. Sebastiene musste sich nicht über schlechte Bedinungen beklagen und lieferte solide schnelle Runden ab. Pierre musste sich hart jeden Punkt erkämpfen und Matthieu flog einfach schnell, als Einziger konnte er in diesem Wettbewerb mit einer 28.xx eine sub 30 fliegen.F3F_Tende2015 042F3F_Tende2015 063
Markus schlug sich tapfer, doch leider schlichen sich kleine Fehler ein, was ihm dann wichtige Punkte kostete. Reto war am Vorabend nach einer missglückten Landung mit fliegbarem Material ausgeschossen. Am letzten Tag trat er dann mit einer invaliden Viper an und schlug sich damit recht gut. Eberhard konnte seine guten Flüge von den Vortagen nicht wiederholen und machte ein paar grobe Kringel. Martin Kopp lieferte an diesem Tag ein paar gute Flüge ab. Ich selber kamm erst nach einem gehörigen Anschiss meines Teamkollegen gegen Ende des Wettbewerbs noch richtig auf Fahrt und durfte 2-mal eine 35.XX buchen was für mich meine PB an internationelen Wettbewerben bedeutet.

Die Franzosen gewinnen verdient, sie kämpften hart und waren immer flexiebel sich den Bedingungen sofort anzupassen. Die Kollegen aus dem grossen Kanton brachten nicht weniger als fünf Piloten unter die ersten 10. Team „Schwaben“ konnte sich gar komplett in die ersten 10 fliegen. Markus ist natürlich unser Held, er brachte am ersten Tag die Favoriten ganz schon ins schwitzen und forderte auch in den folgenden Tagen die Franzosen ganz gehörig.

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1. Platz Sebastiene Lanes 2. Platz Matthieu Mervelet 3. Platz Pierre Rondel

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der Schnellste

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hat er gut gemacht, der amtierende Schweizermeister

25! Runden, geschont wurde nichts und niemand, erlebnissreich, hart umkämpft, materialintensiv, erfüllend…was für ein Wettbewerb!
Gut organisiert und durchgeführt durch die COHEN’s, unterstützt durch viele Helfer und Sponsoren. MERCI, MERCI, DANKE! gerne wieder!

Rangliste
http://f3xvault.com/?action=event&function=event_view&event_id=556

Markus Meissner mit 96.22 %
Reto Blumer mit 92.49 %
Eberhard Rosemann mit 91.85 %
Martin Ulrich mit 86.79 %
Martin Kopp mit 86.29 %

Text: Martin Ulrich
Fotos: Martin Kopp, Martin Ulrich

*Alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen sind rein zufällig

IMPRESSIONEN

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Comments (4)

  1. Martin Grzimek,
    da ist dir ein ausserordentlich schnelles und stattliches Tier vor die Linse geraten.
    Von was ernährt sich der gewöhnliche Bergaff eigentlich ?

    • Eine sehr interessante Frage (eigentlich immer wenn’s ums Futter geht). Natürlich bevorzugt der Bergaff möglichst fette Beute. In den Breitengraden und Höhen des Col de Tende kommt da nur das Murmeltier als Beute in Frage, alles andere wäre zu mager z.B. Fliegen oder so, obwohl diese an manchen Stellen sich Massenweise konzentrieren und leicht zu fangen wären. Am Limoncello Cup waren die Hänge von Murmeltieren leergefegt, die haben wohl einen Tipp erhalten und zitternd in ihren Höhlen die 25 Runden ausgehockt. Alternativ gäbe es noch Schafe…aber das ist mehr ein polnische Spezialität.

  2. Merci für den tollen Bericht! Habe mich köstlich unterhalten. Habe aber gesehen, dass es auch Veganer in den Bergen gibt. Die ernähren sich gerne von Ballaststoffen, vorzugsweise Kohlefasern… ?

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