Welsh Open 2015 – Who kills the round?

    

   

Soviel schon einmal vorweggenommen – weder Reto noch ich.

Aber der Reihe nach

Beide Swiss Pilots (Eberhard machte einen kurzfristigen Rückzieher) reisten am Donnerstag an. Ich flog von Zürich nach London von wo ich mit meinem Teamkollegen Joel direkt nach Wales fuhr. Reto und seine charmante Freundin Murielle flogen via Genf nach Bristol von wo aus es mit dem Mietwagen weiterging. Leider hatte Retos Flug 3h Verspätung so dass es Ihm am Donnerstag nicht mehr für eine Angewöhnung am Hang gereicht hatte. 2/3 Team Mickey’s Massive stand um ca. 13.00 an der Kante der ‚Crest‘ und wurden von Wales untypischem Sonnenschein sowie ca. 8 m/Sek Wind begrüsst.

Wir beide (Joel und ich) haben seit der (fliegerisch) eher kläglichen Eurotour keinen Flieger mehr F3F mässig durch die Luft bewegt und waren froh unsere Hände etwas ‚entrosten‘ zu können (wenn es beim Welsh Open um Windeln wechseln gegangen wäre, hätten wir das Training nicht gebraucht!). Die Bedingungen waren sehr…sehr gut. Mit Thermik Einfluss und fähigen Piloten wären an diesem Tag sicher Sub 30 Zeiten geflogen worden. Aber auch ohne Zeitmessung machte es grossen Spass und ich war sicher knapp 2h in der Luft. Auch benutzte ich diesen Nachmittag um meinen zweiten Radical Jazz einzufliegen sowie den Jedi einmal bei vernünftigen Bedingungen der Kante entlang zu scheuchen. Erstaunlicherweise stimmten die Einstellungen beim Jazz mehr oder weniger ab der ersten Minute, einzig die neutral Position des Höhenruders musste etwas (etwas viel) nachgetrimmt werden.  Der Jedi machte auch viel Freude aber mit der Differenzierung bin ich noch nicht so ganz glücklich.

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Gentlemen start your engine

Am Freitag wurden wir (knapp 50 Piloten aus UK, Holland, Österreich, Spanien und Schweiz) von einem bedeckten Himmel und knapp 10 m/Sek aus Südost auf dem Bwlch begrüsst. Südost bedeutet ein relativ mühseliger Marsch bepackt mit Fliegern, Ballast, Fernsteuerung, Proviant etc. ‚to the far end of the Crest‘. Nach einem sehr kurzen Briefing (wir wissen ja was wir zu tun haben) war es Lazaro Martinez aus Spanien die Ehre hatte das Rennen zu eröffnen. Als erster Benchmark flog er eine Zeit von 39.46. Diese Zeit hielt gerade einmal bis Startunmmer 3. Martin Newnham – sicher einer der Mitfavoriten – unterbot Lazaro’s Zeit um knapp 2.5 Sekunden. Aber auch Martins 36.95 hielt nur 2 Piloten lang. Mark Treble flog mit Startnummer 5 eine 35.28 welche die schnellste Zeit der Runde blieb. Reto flog 43.91 ich konnte den Schaden mit einer 39.23 noch knapp in Grenzen halten. Runde 2 gewann Joel West mit 33.64 knapp vor Iñaki Elizondo mit 33.99. Joel flog seine klassischen Reversals wie immer in Perfektion. Reto und ich flogen 38.27 bzw. 38.20 aber gegen eine 33 schmerzt dies doch schon ganz ordentlich. Runde 3 ging an Frits Donker Duyvis mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 33.12, Runde 4 an Inaki mit der schnellsten Zeit des gesamten Wettbewerbes (32.51) und Runde 5 (welche sehr zum Missfallen von Murielle auch noch geflogen wurde) war erneut eine Beute von Joel West (34.14). Der erste Tag zeigte ganz klar dass es – wie immer wenn nicht direkt an der Küste geflogen wird – thermische Einflüsse gab und wenn einem der Thermikgott hold war diese bestmöglich genutzt werden mussten (Gell Schreiberling nutzten und nicht versauen wie in Runde 2!).

Am Ende des ersten Tages präsentierte sich die Rangliste wie folgt:

  1. Joel West
  2. Inaki Elizondo
  3. Peter Gunning

ferner flogen Stefan Bertschi 19 und Reto Blumer 26.

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Um ehrlich zu sein war dies noch nicht genau das was ich mir vorgestellt hatte. Weder Rang mässig noch Eurotour-Punkte mässig. Was gibt es sonst noch zu sagen zu diesem ersten Tag?….Ja, da war noch was. Predige ich doch seit Jahren, dass es wichtig ist an einem Wettbewerb mit einem Modell zu fliegen welches man möglichst gut kennt…. Aber der Prophet wird im eigenen Kopf nicht geschätzt und so flog ich den Jazz welchen ich am Vortag eingeflogen hatte.

Der Samstag brachte uns ein Winddreher von Südost auf knapp West. Dies bedeutete Mickey’s. Das Beste an Mickey’s ist, dass praktisch bis zur Kante gefahren werden kann und der Hang allgemein besser für EM Turns funktioniert als die Crest-Kante. Dies bedeutet auch, dass Mr. West uns an diesem Tag nicht mehr so dominieren sollte. Bevor sich meine Theorien aber materialisieren konnten musste zuerst ein Regenschauer überstanden werden. Knapp vor Mittag ging es dann endlich los. Wiederum hatte ein Spanier die Ehre den Tag zu eröffnen. Auch an Mickey’s konnte an diesem Tag eine Runde nicht einfach nur durch Können gewonnen werden, sondern eine Portion Thermikglück war auch von Nöten.  Eindrücklich unter Beweis stellte diese Kombination Simon Thornton in Runde 6 und 9 welche er beide für sich entscheiden konnte. Runde 7 ging an Richard Bago (Besitzer von T9 Hobbysports) und Runde 8 schnappte sich Martin Newnham mit einer 32.59. In eben dieser Runde 8 erflog der Schreiber den 3ten Rundenplatz mit 36.28 was mit kläglichen 898 Punkten belohnt wurde.

Die Rangliste am Ende des Tages präsentierte sich wie folgt:

  1. Joel West
  2. Simon Thornton
  3. Martin Newnham
  4. Inaki Elizondo
  5. Peter Gunning


12. Stefan Bertschi
22. Reto Blumer

Naja, ein leichter Aufwärtstrend war zu erkennen. Am Samstag Abend traf sich mehr oder weniger die ganze F3F Meute in Bridgend zum gemeinsamen Curry-Essen und einem mehr oder weniger lange dauernden Ausflug ins Railway Pub (die Spanier haben am Schluss das Licht im Pub gelöscht).

Der Sonntag brachte uns zurück an die Crest. Dieses Mal nochmals etwas weiter weg vom Parkplatz. Dass wir überhaupt fliegen konnten war eher erstaunlich war doch noch am Donnerstag nichts als Regen, Regen und nochmals Regen vorausgesagt. War der Sonntag am Welsh Open 2014 noch ein ‚Shoot Out‘ zwischen Simon und mir lief es dieses Jahr auf einen Zweikampf zwischen Simon und Joel hinaus, ’spiced up‘ mit ein paar Wahnsinnsflügen (Danke der lieben Thermik) der anderen Podestanwärtern. Mein persönliches Ziel war es noch die Top Ten zu knacken und die Piloten hinter mir hinter mir zu belassen.

Um es kurz zu machen, Simon Thornton ist der Sieger des Welsh Opens 2015. Er schaffte es mit 4 guten Flügen an Joel West vorbeizuziehen. Joel beendete den Wettbewerb auf Rang 2. Der 3te Platz war jedoch hart umkämpft, das glückliche Ende gehörte jedoch am Schluss Peter Gunning. Wohl mit seinem letzten Flug des Wettbewerbes schaffte er den Sprung zurück auf das Podest. Undankbarer 4ter wurde Martin Newnham. Mir reichte es gerade noch in die Top Ten, Reto viel leider auf den 28igsten Platz zurück.

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Da meine Teamkollegen Joel und Pete die beiden GBU’ler Martin Newnham und Simon Thornton punktemässig ‚im Griff‘ hatten und ich Kevin Newton hinter mir lassen konnte, durfte ich auch dieses Jahr wieder den Pokal für bestes Team nach Hause nehmen.

Ich wünsche allen Swiss Pilots noch viel Erfolg in den restlichen Wettbewerben in den Pyrenäen, auf Rügen und in Dänemark.

Gruss Stefan

Alle Fotos von Daniel Schneider – besten Dank.

    

   

Comments (4)

  1. Danke Stefan für den informativen Bericht.
    Auch sehr schöne Fotos von Daniel.
    Eine Frage noch:
    Durfte der Jazz durchfliegen, oder wurde er abgelöst ?

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