Welsh Open 2021
Vorbereitung ist alles
Normalerweise ist ja eine Reise an einen F3F Wettbewerb in England relativ ‘straight forward’. Flug oder Fähre (ich mag Tunnels nicht so sehr), packen und los geht’s. 2021 war aber etwas komplizierter. Nach einem tollen, aber nicht schadlosen Weekend im Hahnenmoos musste ich aus Fragmenten von 2 FS5 und einem FS3 Rumpf/Leitwerk zwei Flieger zusammenkombinieren andererseits benötigten die Covid Auflagen von England etwas Planung.
Negativ getestet, den Kofferraum voller Flieger (2 x Device, 1 x FS5, 1 x FS 5/3, SB14, Grob G103 und Ahi) nahm ich dann am Dienstagmorgen die gut 1000km zum ersten Zwischenhalt bei Joel West unter die Räder.
Vor dem Wettbewerb
Mit einem kurzen Zwischenstopp in Reading für einen weiteren Covid Test (auch negativ) ging es am Mittwoch weiter zum Bwlch. Im leichten Westwind konnte ich an diesem Nachmittag noch beide meine Freestyler einfliegen. Die Kombi aus FS5 und FS3 funktionierte – danke auch an Andreas Herrig für den Input zum Schwerpunkt – erstaunlicherweise relativ gut. Vor dem Eindunkeln ging es dann zum Airbnb in Porthcawl wo wir (Joel West, Peter Gunnin und ich aka Mickey’s Massive) während des Wettbewerbs wohnten.
Am Donnerstag flogen wir Mickey’s (Südwest). Je länger der Tag dauerte desto mehr Piloten trafen am Hang ein. Neben den Besenstielen flogen wir auch Scale Segler und Ahi Combat. Alles in allem ein sehr relaxter Tag. Einzig die etwas wagen Wetterbedingungen für das Wochenende machten uns nicht ganz glücklich…
Freitag
Ein bisschen Nebel und ca. 10m/Sek Wind aus Süd begrüsste uns. Ich habe Kevin (CD) noch nie so energetisch erlebt. Schon nach kurzer Zeit stand der Kurs und als sich der Nebel verflüchtigt hatte konnte sofort mit der ersten Runde am ‘Back of the Wrecker aka Il Bastardo) gestartet werden. Gewonnen hat diese Andy Burgoyne mit 35.88 was gleichzeitig auch die schnellste Zeit des ganzen Wettbewerbes war.
Runde 1 – 3 präsentierten sich noch relativ variable in den Zeiten, als sich dann der Himmel mehr und mehr abdeckte reduzierten sich die thermischen Einflüsse, so dass faire Bedingungen für alle herrschten.
Kurz vor dem Eindunkeln konnten wir die 9te Runde beenden (mit ca. 33 Piloten). Was ist aufgefallen?
- Die Länge sitzt noch nicht. Es gab sehr viele Cuts und Semi-Cuts
- Es gab keinen einzigen Crash (einige leichte Blessuren bei der Landung)
- EM funktionierte nicht. Sogar Thorsten und Tobi flogen am Schluss Abschwünge 😊
Am Ende von Tag 1 führte Peter Gunning or Stefan Fraundorfer und Mark Redsell, wobei alles noch sehr sehr eng war.
Samstag
Nochmals ‘Back of the Wrecker’, aber mit etwas weniger Wind und der Prognose, dass der Wind a. noch schwächer wird und b. am Nachmittag auf West drehen sollte.
Wir folgen genau 3 Runden, die sich recht variabel präsentierten, dann verabschiedete sich der Wind. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es recht gut für mich gelaufen. Keine top Luft, aber auch nichts wirklich Elendes. Wir warteten und warteten noch etwas länger, dann um 16.30 wurde vom CD in Absprache mit seinen Helfern entschieden – auch auf Basis der Vorhersage, dass der Wind noch drehen wird – die Übung abzubrechen. Ein klassischer Fehlentscheid im Nachhinein. Exakt zu dem Zeitpunkt als die ersten Piloten das Gelände verliessen und die Basen abgeräumt wurden meldete sich der Wind aus nahezu perfekter Richtung mit anständiger Geschwindigkeit zurück….
In der Abrechnung war immer noch Peter Gunning an der Spitze, Redsell und Fraundorfer haben die Plätze getauscht und ich konnte mich auf Platz 7 hochfliegen.
Schön war es wieder einmal einen F3F Wettbewerb zu fliegen und mit einem Top Ten Platz nach knapp 2 Jahren ohne Wettbewerb habe ich auch nicht gerechnet…… Shit da war ja noch…..
Sonntag
Welcome to Wales – Regen bzw. wir standen mitten in der Wolke. Das Nass verzog sich aber bald und Runde 13 konnte bei Nordwest gestartet werden. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Nordwest so ziemlich die einzige Windrichtung ist, für welche der Bwlch keinen richtigen Hang bieten kann. Entweder cross von rechts (Mickey’s West) oder cross von links (Ice Cream). Der CD entschied sich für cross von rechts. Dies ging ein paar Piloten lang gut, dann war der Wind aber zeitweise parallel zum Hang. Die Runde wurde gestoppt, die Runde ging verloren. Der CD und sein Team entschied – zum Unverständnis von einigen Piloten – dass wir es mit cross von links versuchen sollten. Alles abbauen zur Ice Cream neu aufbauen und re-starten.
Soweit alles ok, ist fliegbar aber die Thermik ist sehr launisch und verteilt Ihre Güte sehr selektiv, ja man könnte von einem Muster sprechen (e.g. Joel West, Mark Redsell, John Philipps flogen unmittelbar nacheinander). Meine Flüge waren eher am unglücklichen Ende der Thermik, so dass ich noch ein paar Plätze abgeben musste, aber anderen ging es ähnlich (vielleicht lag es auch am Namen Stefan 😊)
Nach weiteren 3 Runden war das Leiden fertig und die Preise wurden verteilt.
- Peter Gunning
- Mark Redsell
- Joel West
Schnellste Zeit des Wettbewerbes: Andy Burgoyne (Runde 1)
Team: Mickey’s Massive
Also nochmals! Schön war es wieder F3F zu fliegen. Es gab in den letzten 2 Jahren Zeiten, in welchen ich mich gefragt habe, ob ich es überhaupt vermisse? Die Antwort war aber schon mit dem ersten ‘Model launched’ klar – ich habe es wahnsinnig vermisst. Nicht nur das Fliegen, sondern auch die Freunde, der ‘Banter’, das Jubeln und Klagen und der Versuch immer das Beste zu fliegen.
Alle Fotos in diesem Bericht wurden von Paul Fram, Kevin Newton und John Philipps gemacht und von mir geklaut.
Rangliste inkl. Modelle (soweit ich mich erinnere)
1 Peter Gunning 12337.84 1000.00 (Freestyler 6)
2 Mark Redsell 12240.59 992.11 (Freestyler 6)
3 Joel West 12132.90 983.38 (Freestyler 5)
4 John Philips 12063.71 977.78 (Freestyler 5 / Radical Jazz)
5 Stefan Fraundorfer 12021.10 974.32 (Mamba/Mamba S)
6 Mark Treble 11927.60 966.74 (Pitbull)
7 Kev Newton 11823.88 958.34 (Vantage)
8 Graeme Mahoney 11740.46 951.58 (Pitbull2 / Freestyler >4)
9 Manuel Rath 11708.49 948.99 (Freestyler 6)
10 Daniel Schneider 11704.48 948.66 (Pitbull)
11 Andy Burgoyne 11633.00 942.87 (Freestyler 6 / Vantage
12 Stefan Bertschi 11572.96 938.00 (Device)
13 Rich Bago 11458.56 928.73 (Freestyler 5)
14 Greg Dakin 11444.13 927.56 (Ultima / ??)
15 Thorsten Folkers 11443.82 927.53 (Pitbull 2)
16 Aleix Ingles 11419.99 925.60 (Pitbull 2)
17 Mike Shellim 11400.22 924.00 (Pike Precision)
18 Paul Stubley 11245.66 911.47 (Pitbull)
19 Wiliam Fourie 11243.95 911.33 (Freestyler > 4)
20 Tobias Reik 11194.91 907.36 (Pitbull)
21 Mike Evans 11118.23 901.14 (Pike Precision 2)
22 Dave Rumble 10959.27 888.26 (Pitbull)
23 Jon Edison 10790.25 874.56 (Freestyler 4)
24 Ian Mason 10675.65 865.27 (??)
25 Keith Wood 10439.70 846.15
26 Mark Passingham 10314.84 836.03 (Freestyler >4)
27 Bruce Hudson 10220.99 828.42 (??)
28 Allen Elliott 10018.88 812.04 (Matrix / Needle 124)
29 Jason Bioletti 9974.91 808.48 (Freestyler 5)
30 Mark Abotts 7591.64 615.31 (Caldera / SRTL)
31 John Treble 7448.79 603.73 (Pitbull 2)
Auch noch gesehen: Orden und Toxic
Markus Meissner -
Hoi Stefan
Besten Dank für diesen tollen Bericht.
Auf der Insel ist vieles anders.
Offensichtlich auch schnelle F3F Wendenstile.
Gruss
Markus
Martin Ulrich -
Immer wieder schöne und spannende Inselberichte vom Stefan. Danke!